15.04.2024, 16:08
Nach verpasster Olympia-Quali
Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele könnte Montenegro ein Abschied von Trainerin Bojana Popovic ins Haus stehen. Die ehemalige Weltklasse-Handballerin äußerte sich nach dem Abschied von Neu-Ulm entsprechend.
Ein 35:30-Arbeitssieg gegen Außenseiter Paraguay am Donnerstag, ein 24:28 gegen Deutschland am Samstag und ein 26:30 gegen Slowenien am Sonntag reichten nicht, um das Ticket zu den Olympischen Spielen von Paris zu lösen. "Es bleibt ein großes Bedauern, ich bin stolz auf diese Mädchen, die in diesen vier Jahren gut mit mir gearbeitet haben", erklärte Nationaltrainerin Bojana Popovic nach der Olympia-Qualifikation gegenüber dem Cafe del Montenegro.
Im November 2020 hatte sie zunächst als Co-Trainerin, ein halbes Jahr später dann den Cheftrainerposten von Montenegro übernommen. Genauso lange trainiert sie auch den heimischen Rekordmeister Buducnost Podgorica. Die drei Double in Meisterschaft und Pokal sind obligatorisch. Nach einer enttäuschenden Handball-WM 2021 mit Rang 22 schnappte man sich bei der anschließenden Europameisterschaft, wo man auch Co-Ausrichter war, die Bronzemedaille. Im Dezember beendete man die WM dann auf Rang 7.
"Es ist schwer darüber zu reden, aber die Last konnte man von Anfang an spüren. Ich weiß, dass dies Spielerinnen sind, die wollen und die schon Erfahrung haben. Aber nicht so viel, dass sie diese Art von Spielen absolvieren, in denen die Entscheidungen gemacht werden", so Popovic, die auf langjährige Leistungsträgerinnen wie Jovanka Radicevic, Milena Raicevic und Djurdjina Jaukovic nicht mehr, bzw. bei letzteren beiden nur im Notfall, zählen kann, in einer Verbandsmitteilung.
"Ich glaube an diese Generation, die unserem Land noch viel Freude bringen wird", ist sich Popovic sicher und betont: "Vielleicht ist es an der Zeit, dass jemand Jüngeres mit mehr Energie die Nationalmannschaft übernimmt, denn nur ich weiß, wie schwierig es ist, an zwei Orten zu sitzen: auf der Bank der Nationalmannschaft und bei Buducnost." Ihre Co-Trainerin Maja Savic scheint nicht in Frage zu kommen, die ist dreieinhalb Jahre älter.
Popovic scheint allerdings ihren Abschied vom Amt der Nationaltrainerin schon vor den Spielen von Neu-Ulm geplant zu haben. Die Fahnenträgerin von Rio 2016 erklärte: "Selbst wenn wir uns für Paris qualifiziert hätten, glaube ich nicht, dass ich weiterhin das Nationalteam geführt hätte."
chs