12.04.2024, 10:01
Interview nach dem Beinahe-Traumstart gegen Montenegro
Paraguay ist der Underdog beim Olympischen Qualifikationsturnier der Frauen in Neu-Ulm. Im Auftaktspiel gegen Montenegro zeigten die Südamerikanerinnen eine starke Leistung, mussten letztlich aber eine Niederlage quittieren. Nationaltrainerin Marizza Faría erklärt, wie ihr Team, das am Sonntag (13:30 Uhr / live ARD) gegen die DHB-Auswahl spielt, die Olympia-Premiere angeht.
Frau Faría, haben Sie erwartet, dass Ihr Team gegen Montenegro so gut gegen Montenegro spielt? Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es ein so knappes Spiel wird…
Marizza Faría:
Wir hatten uns auf das Spiel gut vorbereitet, um eine wettbewerbsfähige Leistung zu bringen. Wir Paraguayer zeichnen uns dadurch aus, dass wir uns niemals geschlagen geben oder den Kopf in den Sand stecken. Wir wussten, was uns in diesem Spiel erwartet und wollten die Tür zum Sieg immer offenhalten. Wir haben an uns geglaubt und immer weitergemacht.
Wir haben die Olympiaqualifikation zum ersten Mal erreicht. Der Trainerstab hat hart gearbeitet, damit die Spielerinnen wirklich daran glauben, dass sie hier erfolgreich sein können. Ich glaube, dass wir das gegen Montenegro zeigen konnten.
Wir wissen, dass bei Spielen auf diesem Niveau Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es sind diese kleinen Details, wie die Siebenmeter, die ein solches Spiel bestimmen. Darauf konzentrieren wir uns, um im Spiel gute Entscheidungen zu treffen.
Ich muss aber auch sagen, dass das Resultat dieses Spiels nicht den Spielverlauf widerspiegelt.
Ist es dann auch schade, dass es so knapp nicht gereicht hat, den Favoriten zu schlagen?
Ja. In der Tat gibt es uns das Resultat aber auch die Kraft daran zu glauben, dass das Turnier für uns noch nicht vorbei ist und dass wir weiter versuchen können, uns für Olympia zu qualifizieren. Wir werden uns nun auf das zweite Spiel (gegen Slowenien am Samstag um 16:45 Uhr, Anm. d. Red.) genauso gut vorbereiten wie auf Montenegro. Wir sind ein kleines Land, aber die Mädels haben sehr gut umgesetzt, was wir von ihnen verlangt haben.
Ist es ein Vorteil, dass ihr auch auf den Linkshänder-Positionen nur mit Rechtshändern spielt?
In Paraguay leben nur sieben Millionen Menschen. Wir haben eine Linkshänderin im Kader, aber sie ist verletzt und hat trotzdem drei Tore geworfen.
Es folgen nun die Spiele gegen Slowenien und Deutschland am Samstag und Sonntag. Was habt ihr noch vor?
Klar wollen wir die Überraschung noch schaffen. Niemals werden wir ein Fenster zuwerfen. Wir glauben immer an uns. Wie ich zu Beginn schon sagte: Wir Paraguayer geben uns niemals geschlagen. Niemals.
Sebastian Mühlenhof