28.02.2024, 08:09
Im Fokus: Katharina Filter
Am Donnerstag beginnt für die Frauen-Nationalmannschaft die EM-Qualifikation. Dabei darf auch Katharina Filter im Tor nicht fehlen. Die 25-Jährige spricht über ihren Wechsel nach Brest und ihre Ziele mit der Nationalmannschaft.
Vor der Abreise zur Nationalmannschaft blickt Katharina Filter vom Balkon ihrer Wohnung auf den Militärhafen im französischen Brest. Was ein unglaublicher Ausblick. Sie kann es kaum fassen, wie ihre Karriere in vergangenen Jahren verlaufen ist. Die gebürtige Hamburgerin trifft am Donnerstag in Sala und am Sonntag in Düsseldorf im Rahmen der EM-Qualifikation mit der DHB-Auswahl auf die Slowakei.
Als verlustpunktfreie Tabellenführerin der französischen Liga reiste Katharina Filter zur deutschen Nationalmannschaft. "Es läuft richtig, richtig gut für uns. Wir sind noch in allen Wettbewerben dabei. Ich möchte mit Brest die französische Meisterschaft gewinnen. Natürlich haben wir noch viele Spiele vor uns und es kommen noch genügend schwere Aufgaben. Aber das ist mein bzw. unser erklärtes Ziel", sagt die sympathische 25-Jährige, die bei der WM 2023 in Dänemark, Norwegen und Schweden mit starken Leistungen einen großen Anteil an Platz 6 hatte.
Bei der HG Norderstedt begann Katharina Filter in der Jugend ihre Karriere. 2014 zog es die damals 15-Jährige zum ersten Mal ins Ausland, ein Jahr lang besuchte sie das Handballinternat des Erstligisten Viborg HK. 2015 schloss sie sich dem Buxtehuder SV an. 2016 und 2017 gewann sie mit dem BSV die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft, 2018 wurde sie Vizemeisterin.
In der Spielzeit 2018/2019 spielte sie dann für den Zweitligisten HL Buchholz Rosengarten, mit dem sie die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bundesliga realisierte. Filter allerdings kehrte zum Buxtehuder SV zurück. Am 17. April 2021 absolvierte sie ihr erstes Länderspiel für die DHB-Auswahl, damals gab sie gegen Portugal ihr Debüt.
Im Sommer 2022 brach sie in Buxtehude ihre Zelte ab und kehrte nach Dänemark zurück, schloss sich dem Erstligisten Kopenhagen Handball an. Eigentlich hatte Filter einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, doch dann kam ein sportlich so attraktives Angebot. "Als Brest mich verpflichten wollte, konnte ich nicht absagen. Ich wollte die Chance in der Champions League zu spielen unbedingt nutzen", erinnert sich die 25-Jährige zurück. So wechselte sie im Sommer 2023 von Kopenhagen nach Brest.
"Diese und auch letzte Saison haben mich durch die Auslandserfahrung natürlich nach vorne gebracht - sportlich, aber auch persönlich. Man lernt verschiedene Länder und Sprachen kennen, zudem misst man sich mit unterschiedlichen Spielerinnen und lernt auch verschiedene Spieltechniken kennen", berichtet Filter. "Es ist unglaublich, wie die letzten Jahre verlaufen sind."
Nun bereitet sich Katharina Filter in Düsseldorf auf die beiden EM-Spiele vor und möchte mit der DHB-Auswahl zwei Siege einfahren. "Auf uns warten zwei körperlich schwere Spiele, aber wir wollen beide Spiele gewinnen", sagt die ehemalige Keeperin des Buxtehuder SV.
Auf das Heimspiel am Sonntag in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle freut sich Filter ganz besonders: "Wir freuen uns über jeden Zuschauer und sind sehr glücklich, dass es in Düsseldorf nur noch Restkarten gibt, wir unser EM-Qualifikationsspiel vor einer großen Kulisse absolvieren können."
Auch Olympia 2024 in Paris hat Filter natürlich auf dem Zettel, sie freut sich das entscheidende Qualifikationsturnier zu Hause in Neu-Ulm auszutragen. "Ganz egal, wo die Olympischen Spiele stattfinden, es ist natürlich ein großes Ziel für eine Sportlerin daran teilzunehmen. Wir haben eine machbare Gruppe und wollen unseren Heimvorteil nutzen, um das Ticket zu lösen", berichtet die Keeperin.
In diesem Jahr will Filter mit der Nationalmannschaft an die gute WM 2023 anknüpfen, wo man mit sechs Siegen ganz stark begann. Am Ende musste man sich im Viertelfinale gegen Schweden mit 20:27 geschlagen geben. "Aus meiner Sicht haben nur noch Nuancen gefehlt, wir entwickeln uns als Team wirklich immer weiter", sagt die Keeperin, die in diesem Jahr noch großes vorhat - nicht nur mit ihrem Verein Brest, sondern auch mit der Nationalmannschaft.
Markus Hausdorf